
Warnung: *Datenschutz ist in diesem Produkt nicht inbegriffen
Facebook Messenger punktet mit Funktionen wie Videochat, der Möglichkeit, Sprachnachrichten aufzunehmen, Textchats, Gruppenchats, Bildaufnahme und dem Teilen von Videos. Außerdem können über die Funktion Messenger Rooms bis zu 50 Menschen an einem Videocall teilnehmen, und das ohne Facebook-Konto. Messenger Kids ist eine Messenger-App für Kinder bis zu 13 Jahren, die noch kein eigenes Konto bei Facebook haben dürfen. Kinder können über die Facebook-Konten ihrer Eltern mit ihren Freunden Videochats durchführen und Nachrichten verschicken. Facebook ist bekannt dafür, dass es Nutzerdaten förmlich aufsaugt, und gibt sogar in seiner Datenschutzrichtlinie an, dass es mittels der Kamerafunktion Daten über Sie sammeln kann. Das Unternehmen gibt an, die gesammelten Daten nicht zu nutzen, um Ihnen Werbung zu servieren. Nun ja. Und weil gerade so viele Kinder zu Hause festsitzen und sich nur online mit Freund*innen treffen können, ist es doppelt wichtig, sich Facebooks schlechte Bilanz ins Gedächtnis zu rufen, was den Schutz der Nutzerdaten angeht.
Was könnte passieren, wenn etwas schiefgeht?
Bei Apps, die Facebook gehören, haben wir immer Bedenken, dass so einiges schiefgehen könnte. Immerhin hat sich das Unternehmen in der Vergangenheit was den Schutz von Nutzerdaten angeht nicht gerade mit Ruhm bekleckert. 2019 bestätigte Facebook, Unternehmen damit beauftragt zu haben, Audionachrichten, die Nutzer*innen über Messenger und Facebook versendet hatten, anzuhören und zu transkribieren. Anfang 2021 wurden dann die personenbezogenen Daten von über 500 Mio. Facebook-Nutzer*innen (Telefonnummern, Facebook-IDs, Namen, Standorte, Geburtstage, Beschreibungen sowie in einigen Fällen E-Mail-Adressen) öffentlich in einem Hacker-Forum gepostet. Laut Facebook werden die Inhalte von Nachrichten nicht dazu genutzt, Ihnen personalisierte Werbung zu zeigen. Allerdings bezieht das Unternehmen zu anderen Informationen, die sich aus Ihrem Messenger ablesen lassen, wie etwa mit wem und wann Sie sich unterhalten und andere Arten von Metadaten, keine Stellung. Facebook sammelt eine große Menge solcher Daten und nutzt sie für Targeted Advertising und behält sich auch das Recht vor, sie mit vielzähligen Dritten zu teilen. Kindern wird im Facebook Messenger keine Werbung gezeigt, und das Unternehmen gibt an, keine Daten aus der Messenger Kids-App für Anzeigen in anderen Facebook-Apps zu nutzen. Trotzdem werden aber Daten über Kinder gesammelt. Dessen sollten Sie sich also bewusst sein, wenn Sie Facebook Daten über Ihre Kinder zur Verfügung stellen. Da Facebook Kids sich an Kinder bis 13 Jahre wendet, sollten Eltern immer darauf achten, was ihre Kinder über die App teilen. Facebook Messenger verwendet keine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für Anrufe oder Videochats. Insgesamt sollten Sie also davon ausgehen, dass nichts, was Sie in der App sagen oder tun, wirklich privat ist.
Kann es mich ausspionieren?
Kamera
Gerät: Nicht verfügbar
App: Ja
Mikrofon
Gerät: Nicht verfügbar
App: Ja
Verfolgt den Standort
Gerät: Nicht verfügbar
App: Ja
Was kann zur Registrierung verwendet werden?
E-Mail-Adresse
Ja
Telefonnummer
Ja
Drittanbieter-Konto
Nein
Eine E-Mail-Adresse oder Telefonnummer ist erforderlich.
Welche Daten sammelt das Unternehmen?
Persönliche
Name, E-Mail-Adresse, Standort, Standortbestimmung für hochgeladene Bilder, Familienstand, Wohnort, Arbeit und Ausbildung, Telefonnummer, Audiodaten, Videodaten. Da Facebook keine Datenschutzrichtlinie hat, die nur für den Messenger gilt, haben wir uns für diese Informationen die allgemeine Richtlinie angeschaut. Wir können nicht bestätigen, welche der aufgeführten Daten für dieses Produkt gesammelt werden oder nicht.
Körperbezogen
Soziale
Die Menschen oder Konten, mit denen Sie interagieren, und die Zeit, Häufigkeit und Dauer dieser Aktivitäten; die Inhalte dieser Interaktionen.
Wie nutzt das Unternehmen die Daten?
Wie können Sie Ihre Daten kontrollieren?
Wie ist das Unternehmen in der Vergangenheit mit den Daten über seine Verbraucher umgegangen?
Im August 2019 berichtete Bloomberg, dass Facebook Unternehmen damit beauftragt hatte, Audionachrichten zu transkribieren, die Nutzer*innen über Messenger versendet hatten, und Facebook bestätigte diesen Bericht. Im April 2021 wurde bekannt, dass die personenbezogenen Daten von ungefähr 533 Mio. Facebook-Nutzer*innen aus 106 Ländern, darunter Daten von über 32 Mio. Nutzer*innen in den USA, 11 Mio. in GB und 6 Mio. in Indien, geleakt wurden. Zu den gestohlenen Daten zählen Telefonnummern, Facebook-IDs, Namen, Standorte, Geburtstage, Beschreibungen und in einigen Fällen E-Mail-Adressen. Im Januar 2021 deckte die Sicherheitsforscherin Natalie Silvanovich des Google Project Zero einen logischen Bug in der Messenger-App auf, durch den Audio- oder Videodaten ohne die Zustimmung der Nutzer*innen übertragen werden konnten. Dieser Bug wurde sofort behoben.
Kann dieses Produkt offline genutzt werden?
Benutzerfreundliche Informationen zum Datenschutz?
Facebooks Datenschutzrichtlinie ist in einfacher Sprache geschrieben und folgt einem Frage-Antwort-Prinzip. Für Messenger Kids gibt es eine separate Richtlinie. Allerdings werden hier einige Fragen nur sehr vage beantwortet (wie z. B. welche Art Daten gesammelt werden, wie die Daten gelöscht werden können, ohne das Profil zu löschen etc.). Es ist auch nicht klar, wie viele und welche Art Daten mit Dritten geteilt werden und wie diese für Anzeigen genutzt werden.
Links zu Datenschutzinformationen
Erfüllt dieses Produkt unsere Mindestsicherheitsstandards?
Verschlüsselung
Messenger verwendet Verschlüsselung, aber standardmäßig keine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Personen, die die Messenger-App auf iOS und Android verwenden, können „Geheime Unterhaltungen“ auswählen, die eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für Text-, Audio- und Video-Chats verwenden. Was die standardmäßige Ende-zu-Ende-Verschlüsselung angeht, so sagt das Unternehmen: „Wir erwarten zwar, dass wir in diesem Jahr weitere Fortschritte bei der standardmäßigen Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für Messenger und Instagram Direct machen werden, aber es ist ein langfristiges Projekt und wir werden frühestens 2022 vollständige Ende-zu-Ende-Verschlüsselung anbieten können.“
Sicheres Passwort
Für die Anmeldung bei Messenger ist ein starkes Passwort notwendig. Anrufe können nicht durch ein Passwort geschützt werden.
Sicherheits-Updates
Umgang mit Schwachstellen
Facebook hat ein Bug-Bounty-Programm
Datenschutzrichtlinie
Facebook nutzt „künstliche Intelligenz dazu, ungewöhnliche Verhaltensmuster im Zusammenhang mit Phishing, Scamming und anderen schädlichen Aktivitäten zu identifizieren und diese von der Plattform zu entfernen.“
Ist diese KI nicht vertrauenswürdig?
Welche Entscheidungen trifft die KI über Sie oder für Sie?
Gibt das Unternehmen transparent an, wie die KI funktioniert?
Hat der Benutzer die Kontrolle über die KI-Funktionen?
Tauchen Sie tiefer ein
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